
- Titel:
Vater unser im Himmelreich
- Quelle:
Evangelisches Gesangbuch (EG-Wü) Nr. 344
- Text:
Martin Luther 1539
- Melodie:
Salzburg 1396
- Satz:
Johann Sebastian Bach
- Ensemble:
Jugendkantorei Weinsberg
- Aufnahmeort:
Johanneskirche Weinsberg
- Anlass/Thema:
Die betende Gemeinde
- Woche im Kirchenjahr:
Rogate
Seit dem 4. Jahrhundert zogen in Rom an diesem Sonntag christliche Bittprozessionen durch die Stadt, die zum Namen dieses Tages "Rogate" ("Betet!") geführt haben. Das Grundgebet der Christen ist das Vaterunser. Martin Luther hat es zu dem klassischen Kirchenlied "Vater unser im Himmelreich" (EG-Wü 344) umgeformt, bis in die Gegenwart ist es immer wieder in Liedform gebracht worden, wie in dem Kehrverslied "Vater unser im Himmel" (NL 84) von Berthold Engel. Ohne Gebet bleibt das Christenleben theoretisch. Gebet ist nicht, dem lieben Gott den eigenen Wunschzettel vorzulesen. Die Haltung, zu der man in der Übung des Gebets gelangen kann, ist letztlich die Haltung Jesu, der im Garten Gethsemane betete: "Nicht mein, sondern dein Wille geschehe." (Lukas 22, 42) Das geht schwerlich aus eigener Kraft. Deshalb dichtete Paul Gerhardt in seinem Lied "Zieh ein zu deinen Toren" (EG-Wü 133) in der 5. Strophe: "Du bist ein Geist, der lehret, wie man recht beten soll." Das Lobpreislied "Stille vor dir, mein Vater" (NL 81) besingt die Stille, um Gott reden zu hören und erinnert daran, dass es Zeiten ohne Musik und ohne Reden geben muss.
Lieder der Woche:
Vater unser im Himmelreich, EG-Wü 344
Vater unser im Himmel, NL 84
Zieh ein zu deinen Toren, EG-Wü 133
Stille vor dir, mein Vater, NL 81